Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder kardiovaskuläre Erkrankungen umfassen alle Beschwerden des Herzens, der Gefäße und des Blutkreislaufes und zählen zur häufigsten Todesursache. Zu den bekannten Risikofaktoren kardiovaskulärer Erkrankungen gehören eine ungesunde Ernährung, das Metabolische Syndrom (Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes mellitus Typ 2 und erhöhte LDL-Cholesterinwerte), Hyperhomocysteinämie und oxidativer bzw. nitrosativer Stress, Bewegungsmangel, Rauchen, sowie chronischer Stress, etc. Im Mittelpunkt einer ganzheitlichen Prävention steht ein gesunder Lebensstil und die Vermeidung der genannten Risikofaktoren, in Kombination mit kardioprotektiven Nährstoffen. Diese tragen zur Senkung des Homocystein-Spiegels bei, helfen das Lipidprofil zu balancieren und fördern die Stickstoffmonoxid-Bildung. Antioxidantien stärken und schützen den Herzmuskel. Die Entstehung bestimmter Risikofaktoren kann so positiv beeinflusst bzw. das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamt werden.
Aminosäuren haben ein erhebliches therapeutisches Potential und sollten einen festen Platz in der Prävention und begleitenden Therapie von Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben. Sie wirken antientzündlich und spielen eine wichtige Rolle für die Vasodilatation, den Abbau von Radikalen, die Elastizität der Blutgefäße, Senkung des Blutdruckes und Energieversorgung des Herzens.
L-Arginin ist die Ausgangssubstanz für die Bildung des Signalmoleküls Stickstoffmonoxid (NO). NO ist für die Erweiterung der Blutgefäße verantwortlich und erhöht somit die Blutzirkulation im Körper. Dies führt zu einer besseren Durchblutung vom Gewebe und Organen und führt zu einer verbesserten zellulären Versorgung mit lebensnotwendigen Sauerstoff und Nährstoffen. Neben der vasodilatatorischen Wirkung auf die Gefäße, hemmt NO die Thrombozytenaggregation und wirkt der Entstehung von Blutgerinnseln entgegen. NO mindert zudem die Bildung von freien Radikalen sowie die Oxidation des LDL-Cholesterins, das zur Atherosklerosebildung beiträgt. L-Arginin fördert aber nicht nur die Erweiterung der Gefäße und verbessert den Blutfluss der kardialen und peripheren Blutgefäße des Herzens, sondern vermindert auch Ablagerungen in den Gefäßwänden. Ebenso wird die Elastizität der Blutgefäße erhalten. L-Arginin wird erfolgreich zur Blutdrucksenkung und bei Angina pectoris eingesetzt und trägt essentiell zu einer gesunden Herz-Kreislauf-Funktion bei.
Die Aminosäuren L-Lysin und L-Prolin eignen sich besonders zur Atheroskleroseprävention. Sie sind wichtige Bestandteile des Kollagens und essentiell für die Funktionsfähigkeit und Stabilität der Arterienwände. Bei Atherosklerose kommt es bei einer
Schädigung der Gefäßwand zu Ablagerungen von Lipoprotein(a) an der Arterienwand. Der Organismus versucht, mit Hilfe von Lipoprotein(a)-Ablagerungen, Schäden an der Gefäßwand zu reparieren, wobei atherosklerotische Plaques entstehen. L-Lysin und L-Prolin lagern sich an Lipoprotein(a) an und bilden einen Schutzfilm, der es weniger klebrig sein lässt. Dadurch können weitere Lipoprotein(a)-Ablagerungen verhindert werden. Auch bestehende atherosklerotische Ablagerungen werden mit Hilfe dieser Aminosäuren abgebaut.
B-Vitamine sind aktiv an allen Prozessen beteiligt, die die Entstehung von Herz-Kreislauf-Krankheiten vorbeugen können und daher unentbehrlich für die Herzgesundheit. Das gilt z.B. für die Remethylierung von Homocystein, das Abfangen von Superoxid-Radikalen und/oder ein verbesserter Stoffwechsel von Blut-Lipiden. Vitamin B6, B12 und Folsäure tragen zu einem normalen Homocysteinspiegel bei. Homocystein ist ein kurzfristiges Zwischenprodukt beim Abbau der Aminosäure Methionin und beeinflusst den Stoffwechsel gleich auf mehreren Wegen negativ. Homocystein wirkt direkt toxisch auf die Mitochondrien und vermindert zugleich die NO-Bildung. Somit stellen erhöhte Homocystein-Werte auch ein erhöhtes Risiko für Atherosklerose und daraus resultierenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen dar. Neben Hyperhomocysteinämie spielen auch die Höhe des Gesamt-Cholesterols sowie die Höhe des LDL-Spiegels eine wichtige Rolle in der Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Niacin verändert den Lipidstoffwechsel vorteilhaft und wirkt atheroprotektiv. Es besitzt die Fähigkeit das „schlechte“ LDL-Cholesterin zu senken und gleichzeitig HDL-Cholesterin zu erhöhen. Auch die Pantothensäure hat eine zentrale Funktion im Fettstoffwechsel. Sie ist am Einbau von Fettsäuren in Membranphospholipide beteiligt. Des Weiteren wird Pantothensäure für die Synthese von Cholesterin und Steroidhormonen benötigt.
Auch Coenzym Q10 spielt eine bedeutende Rolle für die Herzgesundheit. Als zentraler Baustein der Atmungskette besitzt es einen maßgeblichen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit der Mitochondrien und den Energiestoffwechsel. Da der Herzmuskel eine hohe Mitochondriendichte aufweist, ist er besonders auf Coenzym Q10 angewiesen. Es unterstützt die Schlagkraft des Herzmuskels und reduziert den oxidativen Gefäßstress, der bei vielen Gefäßerkrankungen eine Rolle spielt. Als Antioxidans trägt Coenzym Q10 dazu bei, die Verfügbarkeit von NO in den Gefäßen zu erhalten bzw. zu erhöhen, so dass einer Verengung der Blutgefäße vorgebeugt wird. Bei Bluthochdruck Patienten kommt es durch die Einnahme von Coenzym Q10 zur Senkung des systolischen und diastolischen Blutdrucks. Eine Unterversorgung führt zu Symptomen wie Abgeschlagenheit, Herzmuskelschwäche oder Muskelschmerzen. Coenzym Q10 lindert diese Beschwerden, stärkt die Herzkraft und vermindert Komplikationen bei Herz- und Gefäßerkrankungen.
Während einer durchschnittlichen Lebensspanne schlägt das Herz mehr als 2,5 Milliarden Mal. Um diese Leistung tagtäglich zu erbringen, ist der Herzmuskel auf ausreichend Energie angewiesen. Fast 70% der Energie stammen dabei aus der Verbrennung von Fettsäuren. L-Carnitin wird für den Transport von langkettigen Fettsäuren durch die Mitochondrienmembran zu den Mitochondrien benötigt, wo die Fette schließlich zur Energiegewinnung verbrannt werden (Beta-Oxidation). Das Herz stellt dabei das Carnitin-reichste Organ des Körpers dar. Eine optimale L-Carnitin-Versorgung steht daher im engen Zusammenhang mit einer gesunden Herzfunktion. Ein Mangel von Carnitin führt dazu, dass auf der einen Seite die Zellen weniger Energie produzieren.
Dies führt zu einer verminderten Leistungsfähigkeit, Erschöpfungszuständen und einer gesteigerten Infektionsanfälligkeit. Auf der anderen Seite werden die unverwerteten Fette freigesetzt. Dadurch steigen die Blutfettwerte an und mit ihnen das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall. L-Carnitin verbessert die Energiebereitstellung im Herzmuskel und kann therapeutisch bei Kardiomyopathien (Herzmuskelschwäche) und Angina pectoris eingesetzt werden. Er reduziert deutlich das Lipoprotein (a), die LDL-Oxidation sowie cardiovaskuläre Risikofaktoren wie CRP, TNF-Alpha, Interleukin-6 und kann damit dazu beitragen, die LOW-grade-Inflammation in den Gefäßen niedrig zu halten. Des Weiteren hat sich L-Carnitin in der Sekundärprävention von Herzinfarkt-Patienten als äußerst effektiv erwiesen. Es führt zu einer gesteigerten Überlebensrate der Infarkt-Patienten und zur Verringerung von Herzrhythmusstörungen.
L-Carnitin sollte am besten zusammen mit einer Mahlzeit eingenommen werden, da sich dadurch die Verträglichkeit für den Magen verbessert. Empfehlenswert sind Mahlzeiten mit Obst und Gemüse – Ballaststoffe und Pflanzenstoffe (Polyphenole) vermindern die Bildung ungesunder Stoffwechselprodukte.
Essentielle Aminosäure mit den Co-Faktoren Vitamin C und Zink
zur Förderung und Erhaltung der geistigen Leistung
Zur Verbesserung der Energieversorgung und körperlichen Leistungsfähigkeit