Aminosäuren zum Detox und Leberschutz

Darm - Stoffwechsel

Aminosäuren spielen eine zentrale Rolle in der Lebergesundheit und in allen Phasen der Entgiftung. Als Antioxidantien wirken sie als Radikalfänger und neutralisieren hochtoxische freie Radikale, die im Rahmen der Entgiftungsreaktion oder durch exogene Schadstoffzufuhr entstehen. Aminosäuren schützen nicht nur die Leber, sondern unterstützen die körpereigene Entgiftungsleistung.

Leber-Detox

Die Leber ist unser wichtigstes Stoffwechselorgan und Startpunkt von über 500 verschiedenen Stoffwechselvorgängen. Als zentrales Entgiftungsorgan übernimmt die Leber die Entgiftung und Ausscheidung von Toxinen, Schwermetallen und schädlichen Stoffwechselprodukten. Ist die Leber durch Stress oder zu starker Toxinbelastung überfordert, wirkt sich das auf den gesamten Organismus aus. Gifte oder Schwermetalle werden in Geweben eingelagert und verhindern eine optimale Versorgung der einzelnen Zellen. Eine Entgiftung hilft die Leber zu entlasten, damit sie sich langfristig selbst regenerieren und erholen kann. Um effektiv und erfolgreich entgiften zu können, benötigt die Leber allerdings einen besonderen Zellschutz und eine vermehrte Energiebereitstellung. Dies fördert die Selbstheilungsfähigkeit der Leber, die Bildung neuer Leberzellen und schützt die Leber vor Nebenwirkungen der toxischen Substanzen. Eine Aktivierung des Stoffwechsels trägt zum schnelleren Abtransport der Toxine bei.

Aminosäuren zur Entgiftung

Aminosäuren unterstützen die Entgiftungsleistung und sind sowohl an der Phase I-Entgiftung (in Kombination mit B-Vitaminen) als auch an der Phase II der Entgiftung in der Leber beteiligt. Phase II-Reaktionen sind Konjugationsreaktionen, bei denen körpereigene Moleküle (Glutathion und Aminosäuren) an die zu entgiftende Substanz angekoppelt werden. Durch die Chelatbildung wird deren Toxizität herabgesetzt und der Abtransport erfolgt in Form von Aminosäure-Komplexen.

 

L-Glutathion stellt das zentrale intrazelluläre Entgiftungssubstrat für beide Phasen dar. Als wichtigstes körpereigenes Antioxidans ist es unentbehrlich für die Entgiftung und dem Schutz der Leber. Glutathion ist sowohl für die Entgiftung endogener als auch exogener Substanzen (z.B. Aflatoxine, Xenobiotika, Formaldehyd, Schwermetalle, usw.) zuständig. Zudem ist es in der Lage Antioxidantien wie Vitamin C, Vitamin E, Alpha-Liponsäure und Coenzym Q10 zu reaktivieren und das antioxidative System zu stimulieren. Eine therapeutische Zufuhr von Glutathion kann daher das körpereigene Entgiftungssystem drastisch steigern.

Weitere wichtige Aminosäuren als Cofaktoren körpereigener Entgiftungsprozesse sind L-Methionin, Glycin und Taurin. SAMe (S-Adenosyl-L-Methionin) ist die natürliche und physiologisch aktive Form der essentiellen Aminosäure L-Methionin und Vorläufer für Glutathion. Es ist wichtig für Alkohol- und Phenolentgiftungen und die Schwermetall-Chelatierung. SAMe liefert dem Körper Schwefelverbindungen, die in der Phase II der Entgiftung an Schadstoffe gekoppelt werden können. Zudem fördert L-Methionin den Abtransport von Triglyceriden aus der Leber (Fettleberprophylaxe), unterstützt so die Leberentgiftung und fördert die Entgiftungsleistung des gesamten Organismus. Auch die Aminosäure Glycin wird für die Bildung von Glutathion benötigt. Des Weiteren ist Glycin in der Leber ein wesentlicher Bestandteil der Biotransformation toxischer Xenobiotika oder toxischer Metaboliten und Stabilisator der Hepatozytenmembran. Als schwefelhaltige Aminosäure unterstützt auch Taurin die Leber in Entgiftungsprozessen. Der enthaltene Schwefel hilft Schwermetalle zu binden und die Ausscheidung aus dem Körper zu fördern.

Aminosäuren für den Stoffwechsel

Aminosäuren stärken aber nicht nur die körpereigene Entgiftungsleistung sondern helfen Stoffwechselblockaden zu lösen. Sie regen den Fettstoffwechsel von Leber und Galle an, reduzieren den im Stoffwechsel anfallenden oxidativen Stress und wirken antientzündlich. Eine verbesserte Durchblutung steigert die zelluläre Energieversorgung. Dies trägt dazu bei, die Risikofaktoren zur Entstehung von Fettleber, Gefäßerkrankungen und Schlaganfall zur reduzieren.

 

Eine der wichtigsten Entgiftungsprozesse im Leberstoffwechsel ist der Harnstoffzyklus. Chronische Lebererkrankungen können mit einer Beeinträchtigung der Funktion des Harnstoffzyklus und einer Erhöhung der Ammoniakwerte einhergehen. Vor allem für das Gehirn ist eine Ammoniak-Anreicherung aufgrund dessen neurotoxischer Wirkung gefährlich. L-Ornithin ist an der Ammoniakentgiftung und dem Harnstoffzyklus beteiligt. Zelltoxisches Ammoniak, das im Körper im Rahmen des Eiweißstoffwechsels entsteht, wird in das ungiftige Abbauprodukt Harnstoff verwandelt und anschließend renal ausgeschieden. Auch L-Citrullin trägt als Teil des Harnstoffzyklus zur Entgiftung von Ammoniak bei. Es verbessert zugleich die Blutzuckerkontrolle und den Fettabbau und wirkt somit positiv auf den Zucker- und Fettstoffwechsel. Zudem wird L-Citrullin im Stoffwechsel für die Bildung der Aminosäure L-Arginin benötigt. Es agiert wirkungsverstärkend und abbauhemmend in Bezug auf Arginin. L-Arginin ist eine Vorstufe des Botenstoffes Stickstoffmonoxid (NO). NO besitzt eine vasodilatatorische Wirkung auf die Gefäße und hemmt die Bildung von freien Radikalen.

B-Vitamine, Antioxidantien & Co-Faktoren zum Leberschutz

B-Vitamine spielen sowohl im Energie- und Leberstoffwechsel sowie zum Leberschutz eine zentrale Rolle. In Kombination mit zellschützenden Antioxidantien entlasten B-Vitamine die Leber und unterstützen ihre Regernation. Auch für die korrekte Funktionsweise von Entgiftungsenzymen sind B-Vitamine als Co-Faktoren unerlässlich. Sie werden benötigt, um in der Phase I der Entgiftung, der Biotransformation, schlecht lösliche oder fettlösliche Stoffwechselprodukte und Umweltgifte zur Ausscheidung in eine wasserlösliche Form umzuwandeln.

Alpha-Liponsäure wirkt als starker Radikalfänger sowohl im fett- als auch im wasserlöslichen Zellmilieu. Es regeneriert wie Glutathion verbrauchte Antioxidantien und trägt aufgrund seiner chelatisierenden Eigenschaften zur Ausleitung schädlicher Schwermetalle wie Quecksilber, Blei, Cadmium und Arsen bei. Das Besondere an Alpha-Liponsäure ist, dass sie im Gegensatz zu Chelatbildnern die Blut-Hirn-Schranke passieren kann und damit auch Bereiche des zentralen und peripheren Nervensystems mitentgiftet. Bei Schwermetallbelastungen führt Alpha-Liponsäure zu einer Verbesserung der allgemeinen Symptome und der Leberfunktionswerte.

Während Aminosäuren und Antioxidantien die Gifte neutralisieren und die Leberfunktion unterstützen, eignet sich die jodfreie Mikroalge Chlorella hervorragend zur Bindung und Ausleitung freier Toxine und Schwermetalle. Chlorella stellt sogar den Organismus mit der größten Schwermetall Bindungsfähigkeit dar. Durch ihre Zellwände bildet die Alge Komplexe mit Schwermetallen wie Cadmium, Blei, Nickel, Platin, Palladium und Quecksilber. Zugleich wirkt Chlorella positiv auf die Darmgesundheit und zeigt aufgrund des enthaltenen Chlorophylls blutbildende, leber- und nierenstärkende Eigenschaften.

Zur Entgiftung sollte die Leber über einen Zeitraum von mehreren Wochen bis hin zu mehreren Monaten, abhängig vom Zustand der Leber, unterstützt werden. Die Verbesserung der Leberfunktion führt zu mehr Energie und trägt so zum körperlichen Wohlbefinden bei.

Nährstofftipps

Detox bei Schwermetallbelastungen

Nährstoffkombination zur Unterstützung der Schwermetallausleitung

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Aminosäuren für den Stoffwechsel und Leberschutz

Aminosäuren und B-Vitamine präventiv und begleitend bei Metabolischem Syndrom

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S-Adenosyl-L-Methionin (SAMe)

Aktive Form der essentiellen Aminosäure L-Methionin

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Reduziertes L-Glutathion

Antioxidativ, entgiftet und immunstärkend

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Literatur

  • Wu G (2009). Amino acids: metabolism, functions, and nutrition. Amino Acids. 37(1):1-17.
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  • Lee I, et al (2015). Detoxification of chlorella supplement on heterocyclic amines in Korean y-oung adults. Environ Toxicol Pharmacol. 39(1):441-6

Veranstaltung

Aminosäuren und Proteinstoffwechsel

Aminosäuren sind als Quellen für körpereigene Proteine und als Beitrag zur Energieversorgung bekannt. Sie übernehmen zudem viele weitere und weitgehend unbeachtete Aufgaben. So dienen sie als Bausteine für Enzyme und Gewebe (z.B. Muskulatur, Bindegewebe, Nerven, Peptidhormone) oder sind beteiligt an Steuerung und Regulierung im DNA-, RNA-, Hormon- und Neurotransmittermetabolismus.