Antioxidantien als effektiver natürlicher Zellschutz

Entzündung - Immunsystem

Antioxidantien sind Radikalfänger. Sie schützen die Zellen und helfen die negativen Folgen von oxidativem Stress ausgelöst durch freie Radikale gezielt abzuwehren. Ein gut funktionierender antioxidativer Zellschutz ist daher gerade bei einer erhöhten oxidativen Belastung (Stress, Krankheit, Schlafmangel oder Umweltgifte) essentiell.

Im körpereigenen Stoffwechsel entstehen freie Radikale durch normale biologische Vorgänge im Rahmen des mitochondrialen Energiestoffwechsels sowie des Immunsystems bei der Abwehr von Pathogenen – sie erfüllen somit im Körper eine wichtige Funktion. Allerdings ist eine übermäßige und langanhaltende Produktion freier Radikale schädlich und führt auf Dauer zu oxidativem Zellstress. Die Symptome sind vielfältig. Vorzeitige Alterung, reduzierte Regenerationsfähigkeit, Entzündungen, chronische Müdigkeit, Erschöpfung sowie Infektanfälligkeit sind möglich. Zudem ist oxidativer Stress an der Entstehung zahlreicher Erkrankungen (Herz-Kreislauf-Erkrankungen, neurodegenerative Erkrankungen, Diabetes und Krebs) beteiligt.

Aminosäuren als Antioxidantien

Antioxidantien können durch ihre zellschützenden Eigenschaften mit freien Radikalen reagieren, bevor diese wichtige Strukturen im Körper zerstören oder verändern können. Das wichtigste körpereigene Antioxidans ist L-Glutathion. Es wird aus den Aminosäuren L-Glutaminsäure, L-Cystein und Glycin gebildet und ist essentiell für viele Stoffwechselprozesse. L-Glutathion bindet und entschärft freie Radikale und reduziert so effektiv den oxidativen Stress. Es besitzt auch die Fähigkeit andere Antioxidantien der Antioxidantien-Kaskade zu regenerieren. Die antioxidative Kapazität des Körpers wird so deutlich verbessert. Als essentieller Co-Faktor aller GSH-abhängigen Enzyme trägt es zur Aufrechterhaltung des intrazellulären Redox-Gleichgewichts bei. Es schützt Zellstrukturen, Lipide, Proteine, das Hämoglobin und die Nukleinsäuren vor oxidativen Schäden durch freie Radikale und aggressive Sauerstoffverbindungen. Ein ausreichender Glutathionspiegel kann daher dem Alterungsprozess (Anti-Aging) sowie chronischen und degenerativen Erkrankungen entgegenwirken.

Sekundäre Pflanzenstoffe als Antioxidantien

Neben L-Glutathion stellen auch sekundäre Pflanzenstoffe (z.B. Polyphenole) effektive natürliche Antioxidantien dar. Durch synergistische Wirkungen schützen sie nicht nur vor freien Radikalen, sie aktivieren den Stoffwechsel, verbessern die Regeneration der Zellen und unterstützen körpereigene Entgiftungsprozesse. Polyphenole (Flavonoide, Farbstoffe, Geschmacksstoffe und Tanine) z.B. sind nicht nur potente Antioxidantien, sondern wirken auch antientzündlich, immunmodulierend und nerven- sowie gefäßschützend.

Curcuma

Sowohl Curcuma als auch Weihrauch wird seit Jahrhunderten auf Grund ihrer stark antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften in der ganzheitlichen Medizin erfolgreich angewendet. Dabei beinhaltet auch die Rhizome der Curcuma (Curcuma longa L.) wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe aus der Gruppe der Polyphenole. Die bioaktiven Hauptwirkstoffe, die Curcuminoide, schützen durch die starken antioxidativen Eigenschaften vor zellschädigenden Substanzen. Entzündungen werden durch die Hemmung verschiedener Zytokine positiv beeinflusst. Die Anregung der Magensaftbildung unterstützt die Verdauung und trägt zur Senkung des LDL-Cholesterinspiegels bei. Curcuma fördert zudem den Abtransport von beta-Amyloiden aus dem Blut, die Ablagerungen im Gehirn bilden können. Daher kann Curcuma begleitend bei chronischen, entzündlichen, neurodegenerativen und kardiovaskulären Erkrankungen sowie zur Unterstützung der Immunabwehr eingesetzt werden. Da Polyphenole nicht wasserlöslich sind und vom Körper nur schwer aufgenommen werden können, reicht eine Anwendung als Küchengewürz leider nicht aus. Allerdings kann die Bioverfügbarkeit von Curcuminoiden durch das Alkaloid Piperin aus schwarzem Pfeffer deutlich verbessert werden.

Weihrauch

Der Afrikanische Weihrauch (Boswellia carterii) wird traditionell v.a. zur Gesunderhaltung der Gelenke eingesetzt. Er findet aber auch Einsatz zur unterstützenden Therapie von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen und Asthma bronchiale. Die enthaltenen Boswelliasäuren, aber auch die Triterpene weisen ein hohes antiinflammatorisches Potential auf. Weihrauch unterdrückt nicht nur die Entzündungen, sondern blockiert auch die Aktivierung, ähnlich  wie Cortison bzw. Ibuprofen. Da oxidative Prozesse auch die Entstehung von chronischen Entzündungen begünstigen, können antioxidativ wirkende Pflanzen auch unterstützend bei Entzündungen helfen.

Im Gleichgewicht bleiben

Antioxidantien und freie Radikale sollten sich immer die Balance halten. Wenn dem Körper nicht genügend Antioxidantien zu Verfügung stehen, ist er auch nicht dazu in der Lage die Körperzellen vor oxidativem Stress zu schützen. Dieses Gleichgewicht stellt somit die Grundlage für die gesamte zelluläre Gesundheit dar.

Nährstofftipps

Reduziertes L-Glutathion

Antioxidativ, entgiftet und immunstärkend

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Afrikanischer Weihrauch

Entzündungshemmender Pflanzenstoff für Darm und Gelenke

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Curcuma

Indische Gelbwurz mit antientzündlichen und antioxidativen Eigenschaften

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Literatur

  • Homma T, Fujii J (2015). Application of Glutathione as Anti-Oxidative and Anti-Aging Drugs. Curr Drug Metab. 16(7):560-71.
  • Kumar A, et al (2015). Relief of Oxidative Stress Using Curcumin and Glutathione Functionalized ZnO Nanoparticles in HEK-293 Cell Line. J Biomed Nanotechnol. 11(11):1913-26.
  • Akter J, et al (2019). Antioxidant activity of different species and varieties of turmeric (Curcuma spp): Isolation of active compounds. Comp Biochem Physiol C Toxicol Pharmacol. 215:9-17.
  • Jantan I, et al (2012). Correlation between Chemical Composition of Curcuma domestica and Curcuma xanthorrhiza and Their Antioxidant Effect on Human Low-Density Lipoprotein Oxidation. Evid Based Complement Alternat Med. 2012:438356.
  • Huang K, et al (2022). Review of the Chemical Composition, Pharmacological Effects, Pharmacokinetics, and Quality Control of Boswellia carterii. Evid Based Complement Alternat Med. 2022:6627104.
  • Yu G, et al (2020). Effectiveness of Boswellia and Boswellia extract for osteoarthritis patients: a systematic review and meta-analysis. BMC Complement Med Ther. 20(1):225.

Veranstaltung

Aminosäuren und Proteinstoffwechsel

Aminosäuren sind als Quellen für körpereigene Proteine und als Beitrag zur Energieversorgung bekannt. Sie übernehmen zudem viele weitere und weitgehend unbeachtete Aufgaben. So dienen sie als Bausteine für Enzyme und Gewebe (z.B. Muskulatur, Bindegewebe, Nerven, Peptidhormone) oder sind beteiligt an Steuerung und Regulierung im DNA-, RNA-, Hormon- und Neurotransmittermetabolismus.