Ein starkes, gesundes Herz ist Grundvoraussetzung für eine hohe Lebensqualität und körperliches Wohlbefinden. Als „Motor des Lebens“ hält das Herz durch seine regelmäßigen Kontraktionen den Blutkreislauf in Bewegung und versorgt alle Körperzellen tagtäglich mit Sauerstoff und notwendigen Nährstoffen. Im Laufe des Lebens pumpt das Herz so ca. 250 Millionen Liter Blut durch den Körper. Gelingt es dem Herzen nicht, seine Aufgaben ausreichend zu erfüllen, kann das weitreichende Folgen haben.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen umfassen alle Beschwerden des Herzens, der Gefäße und des Blutkreislaufes. Das Spektrum reicht von Bluthochdruck (Hypertonie) und Arteriosklerose über Herzrhythmusstörungen bis hin zur Herzinsuffizienz (Herzschwäche), koronaren Herzkrankheit oder dem Herzinfarkt. Unbehandelt führen diese Erkrankungen zu einer eingeschränkten körperlichen Leistungsfähigkeit und zu Folgeerkrankungen. Hypertonie stellt eine der größten Gefahren für die Herzgesundheit dar. Zu weiteren kardiovaskulären Risikofaktoren zählen ein zu hoher Cholesterinspiegel, chronische Entzündungen, Diabetes, Übergewicht sowie Bewegungsmangel, ungesunde Ernährung, übermäßiger Alkoholkonsum und Rauchen.
Die Einnahme bestimmter Nährstoffe kann Herz- Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen bzw. deren Fortschreiten verlangsamen. Da Hypertonie als eine der Hauptursachen für Herzinfarkt und Schlaganfall gilt, können besonders Bluthochdruckpatienten in mehrfacher Hinsicht von Mikronährstoffen profitieren. Auch Antioxidantien und sekundäre Pflanzenstoffe können Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Hyperglykämie, eine schlechte Elastizität der Gefäße oder erhöhte Cholesterin-Werte verbessern.
B-Vitamine sind das wichtigste Schutzschild für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Sie sind aktiv an allen Prozessen beteiligt, die der Entstehung von Herz-Kreislauf-Krankheiten vorbeugen können. Das gilt z.B. für die Remethylierung von Homocystein, das Abfangen von Superoxid-Radikalen und/oder einem verbesserten Stoffwechsel von Blut-Lipiden. Auch Vitamin D und E tragen zur Reduktion von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei. Vitamin E schützt als fettlösliches Vitamin die Zellen vor oxidativem Stress und hält die Arterienwände elastisch. Vitamin D hilft bei der Regulierung des Blutdrucks, des Gefäßzellwachstums und der Entzündungs- und Fibrosewege. Ein Mangel an Vitamin D kann das Herz-Kreislauf-System auf vielfältige Weise schädigen, v.a. aber das individuelle, kardiovaskuläre Risiko und die damit verbundene Sterblichkeit erheblich steigern. Zudem haben Personen mit einem Vitamin D-Mangel ein erhöhtes Risiko Bluthochdruck und Herzmuskelschwäche zu entwickeln. Eine erhöhte Vitamin D-Zufuhr trägt, begleitend zu Medikamenten, zu einer Stärkung der Herzmuskelleistung und körperlichen Verfassung der Patienten bei. Ein Defizit an Magnesium fördert die Verengung der Gefäße und eine Erhöhung des Blutdrucks. Eine ausreichende Zufuhr unterstützt die Herzfunktion und die Regulation des Herzrhythmus. Gleichzeitig werden Herz-Kreislauf-Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Elastizität der Blutgefäße oder Diabetes positiv beeinflusst. Auch Coenzym Q10 spielt eine bedeutende Rolle für die Herzgesundheit. Als zentraler Baustein der Atmungskette besitzt es einen maßgeblichen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit der Mitochondrien und den Energiestoffwechsel. Da der Herzmuskel eine hohe Mitochondriendichte aufweist, ist er besonders auf Coenzym Q10 angewiesen. Es unterstützt die Schlagkraft des Herzmuskels und reduziert den oxidativen Gefäßstress, der bei vielen Gefäßerkrankungen eine Rolle spielt. Als Antioxidans trägt Coenzym Q10 dazu bei, die Verfügbarkeit von NO in den Gefäßen zu erhalten bzw. zu erhöhen, so dass einer Verengung der Blutgefäße vorgebeugt wird. Bei Bluthochdruck-Patienten kommt es durch die Einnahme von Coenzym Q10 zur Senkung des systolischen und diastolischen Blutdrucks. Eine Unterversorgung führt zu Symptomen wie Abgeschlagenheit, Herzmuskelschwäche oder Muskelschmerzen. Coenzym Q10 lindert diese Beschwerden, stärkt die Herzkraft und vermindert Komplikationen bei Herz- und Gefäßerkrankungen. Pflanzenextrakte aus Leinsamen, Weißdorn und Olivenöl eignen sich ebenfalls zur natürlichen Unterstützung der Herzgesundheit. Leinsamenöle sind reich an Alpha-Linolensäure, die vom Körper in die gesundheitsfördernden Omega 3-Fettsäuren umgewandelt werden können. Omega 3-Fettsäuren besitzen blutdrucksenkende und entzündungshemmende Eigenschaften und verbessern die Blutfettwerte. Auch Weißdorn hilft nachweislich bei altersbedingten Herzproblemen. Es verbessert die Durchblutung und wirkt blutdruckregulierend. Olivenöl enthält potente, kardioprotektive Inhaltsstoffe und weist eine äußerst günstige Fettsäurezusammensetzung auf. Diese Fettsäuren tragen zur Verbesserung des Herzrhythmus und des Blutdrucks bei und helfen erhöhte Cholesterinwerte zu senken. Dank der einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren weist Olivenöl antioxidative, entzündungshemmende und gerinnungshemmende Eigenschaften auf.
Ernährungs- und Lebensgewohnheiten nehmen einen besonderen Stellenwert in der Prävention von Herz- Kreislauf-Erkrankungen ein. Eine gesunde Lebensweise hält nicht nur gesund, sondern wirkt auch positiv auf Herz-Kreislauf-Risikofaktoren wie Körpergewicht, Blutdruck, Blutfettwerte und Diabetes. Omega 3-Fettsäuren zählen zu den essentiellen mehrfach ungesättigten Fettsäuren und können gleich mehrere kardiovaskuläre Risikofaktoren günstig beeinflussen und zur Prävention beitragen. Zu den wichtigsten Omega 3-Fettsäuren zählen Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA). Als Strukturlipide fördern sie die notwendige Flexibilität und Spannung der Blutgefäße. Sie regulieren den normalen Blutfluss und Blutdruck. Aufgrund ihrer antithrombotischen Eigenschaften schützen Omega 3-Fettsäuren vor arteriosklerotischen Plaques in den feinen Blutgefäßen (Arteriosklerose-Prävention). Des Weiteren unterstützen EPA und DHA die Aufrechterhaltung eines normalen Triglyceridspiegels im Blut und die Bildung von entzündungshemmenden, antithrombogenen und vasodilatorischen Prostanoiden und Leukotrienen.
Eine ausreichende und dauerhafte Zufuhr von Omega 3-Fettsäuren kann daher deutlich das Risiko eines plötzlichen Herztods oder Herzinfarkts verringern. Zu den wertvollsten Omega 3-Quellen zählen Kapseln mit Fischölkonzentrat, Krillöl und Algenöl. Algenöl, gewonnen aus der Mikroalge Schizochytrium species, stellt die einzige vegane Quelle für EPA und DHA dar.
Es bietet eine hochwertige, rein pflanzliche Alternative für Menschen, die keinen Fisch oder Fischöl zu sich nehmen möchten. Neben den Kapseln eignen sich flüssige Formulierungen von Algenöl hervorragend für Personen, die ungern Kapseln einnehmen. So kann speziell auch für diese Personengruppe, die tägliche Zufuhr an hochwertigen essentiellen Omega 3-Fettsäuren einfach und effizient sichergestellt werden. Krillöl wird aus dem antarktischen Krill (Euphausia superba) gewonnen. Die Besonderheit von Omega 3 (EPA/DHA) aus Krill – im Vergleich zu Omega 3 aus Fischöl – ist deren Bindung an Phospholipide und der Gehalt an Antioxidantien wie Astaxanthin. Aufgrund dieser besonderen Bindung können sie vom menschlichen Organismus effektiver und schneller aufgenommen werden. Da Omega 3-Fettsäuren nicht akut wirken, wird zu therapeutischen Zwecken eine dauerhafte und regelmäßige Einnahme mit entsprechend hoher Tagesdosis empfohlen.
Ein Vitamin B-Komplex ist für die Herzgesundheit unentbehrlich – ein Mangel an B-Vitaminen erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf- und Gefäßerkrankungen und führt zu einem Anstieg des Homocysteinspiegels. Homocystein ist ein kurzfristiges Zwischenprodukt beim Abbau der Aminosäure Methionin und beeinflusst den Stoffwechsel gleich auf mehreren Wegen negativ. Homocystein wirkt direkt toxisch auf die Mitochondrien mit nachfolgender Störung der oxidativen Phosphorylierungsprozesse, wodurch es zu einer intrazellulärern Anreicherung von schädlichen Sauerstoffradikalen kommt. Gleichzeitig vermindert Homocystein die Stickstoffmonoxidbildung (NO). NO wirkt stark gefäßerweiternd, senkt den Blutdruck, beugt Arteriosklerose vor und hemmt die Bildung von Blutgerinnseln. Erhöhte Homocystein-Werte stellen somit ein erhöhtes Risiko für Artheriosklerose und daraus resultierenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen dar, aber auch für Erkrankungen wie z.B. Diabetes. An der Regulation des Homocysteinwerts sind Folsäure, Vitamin B12 und Vitamin B6 beteiligt. Vitamin B12 fördert die Umwandlung von Homocystein zu Methionin, sowie die Umwandlung von Folsäure in seine aktive Form. Bei einem Mangel an Vitamin B12 werden die Folsäurespeicher im Gewebe in inaktiver Form gehalten. Vitamin B12 ist somit das wichtigste Vitamin zur Neutralisation von Homocystein und Cyanid sowie Radikalen wie Stickstoffmonoxid und Peroxynitrit. Neben erhöhtem Blutdruck und Homocystein spielen auch die Höhe des Gesamt-Cholesterols und die Höhe des LDL-Spiegels eine wichtige Rolle in der Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Niacin verändert dabei den Lipidstoffwechsel vorteilhaft und wirkt atheroprotektiv.
Es besitzt die Fähigkeit das „schlechte“ LDL-Cholesterin zu senken und gleichzeitig das HDL-Cholesterin zu erhöhen. Die Pantothensäure hat eine zentrale Funktion im Fettstoffwechsel. Sie ist am Einbau von Fettsäuren in Membranphospholipide beteiligt und wird für die Synthese von Cholesterin, Steroidhormonen und
für andere Komponenten benötigt.
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