Pyrrolochinolinchinon (PQQ) gehört zur Gruppe der Vitamin-B-ähnlichen Stoffe und ist an verschiedenen physiologischen und biochemischen Prozessen im Körper beteiligt. Vor allem aber ist PQQ ein starkes Antioxidans und wichtiger Co-Faktor für Enzyme in den Mitochondrien. Forschungen gehen davon aus, dass PQQ auf mehr als 20.000 katalytische Prozesse Einfluss nimmt. Im diesen Zusammenhang wurde kürzlich gezeigt, dass PQQ auch neuroprotektive Eigenschaften besitzt und einen positiven Einfluss auf die Gedächtnisfunktion ausübt.
Die meisten Forschungserbnisse beziehen sich auf den verbesserten mitochondrialen Stoffwechsel unter PQQ. PQQ besitzt dabei die einzigartige Fähigkeit die Neubildung der Mitochondrien zu fördern (Mitochondriogenese) und somit der zellulären Alterung des Körpers entgegenzuwirken. Es aktiviert Gene, die für den Schutz, die Reparatur und die Neubildung von Mitochondrien zuständig sind. Diese Eigenschaft wurde aber nicht nur für Gene in den Mitochondrien beschrieben, sondern auch für Gene, die sich in den Zellkernen von anderen Geweben (zB. Neuronen) befinden. Das in Mitochondrien durch Verbrennung erzeugte ATP spielt wiederum eine wichtige Rolle bei der Energieversorgung des menschlichen Körpers. In Zellen und Organen (Herzen, Gehirn und den Nieren) die ein hohes Maß an Energie benötigen, wird so die Energieproduktion stark verbessert.
Aufgrund der biochemischen Molekularstruktur von PQQ kann auch davon ausgegangen werden, dass es in der Lage ist die Zellen, vor freien Radikalen zu schützen, unabhängig davon, ob diese durch oxidativen oder nitrosativen Stress gebildet werden. PQQ erhöht die Produktion des Proteins Nrf2. Nrf2 reguliert die antioxidativen Schutzmechanismen des menschlichen Körpers gegen oxidativen Stress. Dadurch wird auch der körpereigene Mechanismus gegen Entzündungen vorzugehen um ein Vielfaches gestärkt.
Die antioxidativen Eigenschaften, die somit verbesserte Zellgesundheit und neuronale Mitochondriogenese von PQQ wirken sich positiv auf die Gehirnzellen und deren Funktionen aus. PQQ könnten daher zur Verhinderung des altersbedingten kognitiven Verfalls und neurodegenerativer Erkrankungen beitragen und die neurologischen Schäden bei einem Schlaganfall begrenzen.
Durch die natürliche Stimulation von Nervenwachstumsfaktoren (NGF) kann PQQ das Wachstum und die Verzweigung von Nervenzellen fördern und dem Gehirn- und Nervengewebe dabei helfen, sich selbst zu heilen. NGF ist für die Reparatur von Schlaganfällen, Ischämien (Durchblutungsstörungen) oder Verletzungen von entscheidender Bedeutung.
In einem frühen Stadium kann PQQ therapeutisch eingesetzt werden, um die mitochondriale Gesundheit zu unterstützen und oxidativen Stress durch Neuroinflammation zu verhindern. Neuroinflammation, mitochondriale Dysfunktion und oxidativer Stress zählen zu den wichtigsten Risikofaktoren für die Entwicklung von neurodegenerativen Erkrankungen.
PQQ verringert hierbei die Auswirkungen der Excitotoxizität in Gehirnzellen. Diese tritt auf, wenn Neuronen elektrisch oder chemisch überstimuliert werden und ist Ursache für viele altersbedingte Zustände mit kognitiver Beeinträchtigung (z.B. Alzheimer- und Parkinson-Erkrankungen). Des Weiteren sind die leistungsstarken Redoxcycling-Fähigkeiten von PQQ dazu in der Lage die Rezeptoren für den stärksten excitotoxischen Neurotransmitter (NMDA: N-Methyl-D-asparaginsäure) zu inaktivieren. Die toxischen Wirkungen, die zu der neuronalen Dysfunktion führen, können so unter dem Einfluss von PQQ deutlich reduziert werden.
Neben den neuroprotektiven Eigenschaften verbessert PQQ auch die kognitive Leistungsfähigkeit und beeinflusst sowohl die Lernfähigkeit, als auch die Aufmerksamkeitsspanne und das Arbeitsgedächtnis positiv. Eine Kombination mit Coenzym Q10 zeigt sich hierbei als besonders effektiv.