Spermidin ist eine natürliche körpereigene Substanz aus dem Aminosäurestoffwechsel die wesentlich an der Aufrechterhaltung des gesamten Stoffwechsels, der Zellfunktionen und der menschlichen Gesundheit beteiligt ist. Es nimmt Einfluss auf das Zellwachstum, die Zelldifferenzierung und die Zellerneuerung (Autophagie) und somit auch auf alle natürlichen Alterungsprozesse des Körpers.
Unsere Zellen sind die Grundlage des Lebens. In den kleinsten Bausteinen laufen lebensnotwendige Prozesse ab, die nötig sind, um alle Vorgänge des Lebens am Laufen zu halten. Bei diesen zellulären Stoffwechselvorgängen sammelt sich aber auch „Zellmüll“ an. Die Zelle wird müde und träge und beginnt auf zellulärer Basis zu altern. Bei der Autophagie handelt es sich um einen Selbstreinigungsprozess der Zelle. Bei diesem Reinigungs- und Recyclingprogramm des Körpers werden beschädigte oder nicht mehr benötigte Zellbestandteile abgebaut.
Autophagie kann in der Zelle durch verschiedene Möglichkeiten aktivieren. Zum Einen durch Begrenzung der Kalorienzufuhr. Dies kann durch Fasten oder eine dauerhafte niederkalorische Ernährung erreicht werden. Aber durch den Einsatz sogenannter Kalorienrestriktionsmimetika, welche die Effekte einer reduzierten Kalorienzufuhr (= Kalorienrestriktion) nachahmen. Dazu zählt auch Spermidin. Da allerdings die Konzentration von Spermidin im Alter abnimmt, verringert sich auch die Effizienz der Autophagie. So kommt es vermehrt zu krankheitsrelevanten Ablagerungen in den Zellen. Durch eine regelmäßige Einnahme von Spermidin, kann die Autophagie wieder anregt werden. Der Zelle wird so wieder signalisiert, den körpereigenen Selbstreinigungsprozess zu starten. Diese Aktivierung der Autophagie trägt so essentiell zum Zellschutz bei. Die Zellen werden vor Ablagerungen (wie aggregierte Proteine oder defekte Mitochondrien), toxischen Organellen, schädlichen Produkten, aber auch vor vorzeitiger Alterung (Anti-Aging) geschützt.
Das Risiko von Stoffwechsel- (z. B. Diabetes Typ 2), Herz-Kreislauf- und neurodegenerativen Erkrankungen (Parkinson, Alzheimer) und natürliche Alterungsprozesse kann durch Spermidin verringert werden.
Eine gestörte Autophagie kann sich schädlich auf das Herz-Kreislaufsystem auswirken. Demzufolge können Substanzen, die die Autophagie aktivieren, der Entstehung von Herz-Kreislauferkrankungen wie Arteriosklerose, Herzinsuffizienz, KHK (koronare Herzkrankheit), Herzrhythmusstörungen und diabetische Kardiomyopathie entgegenwirken. Spermidin stimuliert außerdem die mitochondriale Atmung und verbessert die mechanoelastische Funktion der Herzmuskelzellen (Kardiomyozyten).
Bei Menschen, die sich spermidinreich ernähren, treten seltener Herz-Kreislauferkrankungen auf. Da der natürliche Spermidin-Spiegel im Alter abnimmt, könnte eine Supplementation zum Schutz des Herzens sinnvoll sein.
Spermidin spielt eine wichtige Rolle bei der Entwicklung des Gehirns, aber auch für die laufende Funktionsfähigkeit, den Gedächtniserwerb und die Verfestigung von Erinnerungen oder Lerninhalten im Langzeitgedächtnis. Aktuelle Untersuchungen deuten darauf hin, dass es eine Korrelation zwischen der Quantität der Spermidinaufnahme mit der Ernährung und der Gedächtnisfunktion gibt.
Spermidin verbessert durch eine erhöhte Autophagie in den Gehirnzellen das Gedächtnis und bietet so Schutz vor degenerativen Erkrankungen.
Zudem führt eine zusätzliche Aufnahme von Spermidin zu folgenden positiven Effekten:
Durch die verbessert Autophagie legt Spermidin auch die Grundlage für eine lebensverlängernde Wirkung. In diversen Studien konnten durch die Verabreichung von Spermidin Zellnekrosen verhindert und im Zuge dessen ein lebensverlängernder Effekt auf die Zellen festgestellt werden. In humanen Studien mit mehr als 800 Teilnehmern (zwischen 45 und 84 Jahren) zeigt sich, dass eine spermidinreiche Ernährung auch beim Menschen mit einer höheren Lebenserwartung im Zusammenhang zu stehen scheint. Die spermidininduzierte Autophagie und der antioxidative Zellschutz sorgen dafür, dass sich der oxidative Stress durch freie Sauerstoffradikale in den Zellen reduziert, Histone deacteyliert und so die Transkription verschiedener Autophagie-Auslöser gesteigert wird. Auf diesem Weg wird der natürliche Alterungsprozess der Zelle, der zum Einen programmiert und zum Anderen durch viele Faktoren beeinflussbar ist, verlangsamt.
Während der Jugend synthetisiert der Organismus in ausreichenden Mengen Spermidin und sorgt so für eine gesunde Zellfunktion. Im Alter übernimmt Spermidin dann allerdings den Status eines Vitamins. Aus diesem Grund ist es im Alter sinnvoll Spermidin über die Nahrung zu ergänzen, um die für den Organismus erforderlichen autophagischen Vorgänge sicherzustellen.
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