Tinnitus – Das Geräusch des Stress.

Entspannung - Schlaf - Psyche

Tinnitus ist unhörbar für andere, aber permanent für die Betroffenen. Er wird allgemein als ein Klingeln, Rauschen oder Pfeifen in den Ohren beschrieben, kann aber auch wie ein Brüllen, Klicken, Zischen oder Summen klingen. Tinnitus kann leise oder laut, hoch, tief oder pulsierend sein. Er kann nur auf einem, aber auch gleichzeitig auf beiden Ohren auftreten.

Weltweit sind mehr als 250 Millionen Menschen davon betroffen, für die es keinen Ort der Stille mehr gibt. Je nach Wahrnehmung der Betroffenen werden die Geräusche im Ohr als sehr belastend empfunden und führen zu einer Beeinträchtigung des Wohlbefindens in Form von psychischem Stress.

Hierbei ist der echte Tinnitus allerdings von akuten, kurzfristigen akustischen Störungen, die gut 25 Prozent der Bevölkerung zumindest einmal im Leben erfahren, abzugrenzen. Hier verschwinden die Geräusche wieder, während das Pfeifen, Brummen oder Piepsen beim echten Tinnitus andauert.

Auslöser und Ursachen von Tinnitus

Tinnitus ist keine Krankheit. Ähnlich wie Schmerzen stellt Tinnitus sehr oft ein Warnsignal für eine Erkrankung, Fehlfunktion oder Überlastung im Ohr dar. Es ist ein Symptom dafür, dass etwas im Hörsystem nicht stimmt. Zum Ohr zählen der Hörnerv, der das Innenohr mit dem Gehirn verbindet, und die Teile des Gehirns, die Schall verarbeiten.

Die Ursachen sind komplex und umfassen mitunter Lärm verursachten Gehörverlust, Hörsturz, Innenohrschäden, Ohr- und Nebenhöhlenentzündungen, Halswirbelfehlstellungen, hormonelle Veränderungen bei Frauen aber auch Schilddrüsenanomalien können Auslöser sein. Tinnitus ist manchmal auch das erste Anzeichen von Gehörverlust bei älteren Menschen, kann aber auch eine Nebenwirkung von Medikamenten sein. Es ist bekannt, dass mehr als 200 Medikamente Tinnitus verursachen, wenn Sie mit der Einnahme beginnen oder aufhören.

Ein immer häufigeres Problem ist inzwischen Stress und permanenter Lärm. Stress kann die Intensität und die Häufigkeit der Ohrgeräusche erhöhen. Nicht selten geht der Tinnitus dann mit Begleiterscheinungen wie Schlafstörungen, Depressionen oder sogar Angstzuständen einher.

Aber wie entsteht Tinnitus?

Der Ursprungsort ist nicht immer das Ohr (Mittel- oder Innenohr) selbst, sondern unter Umständen auch das Gehirn als solches, das Reize falsch verarbeitet. Obwohl wir Tinnitus im Ohr hören, liegt seine Quelle in Wirklichkeit in den Netzwerken von Gehirnzellen, die die Geräusche, die die Ohren hören, verstehen.

Wissenschaftler sind sich immer noch nicht einig, was im Gehirn passiert, um die Illusion von Geräuschen zu erzeugen, wenn es keine gibt. Einige denken, dass Tinnitus dem chronischen Schmerzsyndrom ähnelt, bei dem der Schmerz auch nach der Heilung anhält.

  • Tinnitus könnte das Ergebnis der neuronalen Schaltkreise des Gehirns sein, die versuchen, sich an den Verlust von sensorischen Haarzellen anzupassen, indem sie die Empfindlichkeit gegenüber Geräuschen erhöhen. Dies würde erklären, warum manche Menschen mit Tinnitus überempfindlich auf laute Geräusche reagieren.
  • Tinnitus könnte auch das Ergebnis neuronaler Schaltkreise sein, die aus dem Gleichgewicht geraten, wenn Schäden im Innenohr die Signalaktivität im auditiven Kortex, dem Teil des Gehirns, der Geräusche verarbeitet, verändern.
  • Oder es könnte das Ergebnis abnormaler Interaktionen zwischen neuronalen Schaltkreisen sein. Die am Hören beteiligten neuronalen Schaltkreise dienen nicht nur der Verarbeitung von Schall. Sie kommunizieren auch mit anderen Teilen des Gehirns, wie der limbischen Region, die Stimmung und Emotionen reguliert.
  • Tinnitus-Geräusche ergeben sich aber auch in Folge von Stress und einer damit einhergehenden Verminderung der Durchblutung und Nährstoffversorgung im Ohr. Er ist somit eine Vorstufe und ein Warnzeichen eines drohenden Burnout-Syndroms, aber auch für sich schon extrem einschränkend und behindernd für den Betroffenen.

Wie kann Tinnitus behandelt werden?

Unerheblich, welche Ursachen Auslöser der Störung sind, kann der Tinnitus zu einer großen psychischen Belastung werden und sogar Angst bei den Betroffenen auslösen. Bei Diagnose wie Behandlung ist wichtig, dass andere organische Veränderungen ausgeschlossen werden. Tritt ein Tinnitus erstmalig plötzlich auf, sollte keine Zeit verloren gehen und medizinische Hilfe in Anspruch genommen werden. Oft kann gerade die frühzeitige Intervention mit blutverdünnenden Substanzen erfolgreich sein.

Langfristig sollte die Therapie daraus ausgelegt sein, die Durchblutung zu verbessern. Daneben können Stressreduktion, stressreduzierende Entspannungsübungen, Entspannung der Muskulatur und die Stärkung der Psyche dabei helfen, die akustische Situation zu verbessern.

Denn Stress und Tinnitus sind eine schlechte Kombination. Obwohl Stress nicht als direkter Auslöser von Tinnitus bekannt ist, kann er die Ohrengeräusche verstärken und damit wird Stress auch öfter als Ursache in Zusammenhang gebracht. In der immer mehr fordernden Arbeitswelt, in der der tägliche Druck immer weiter ansteigt, wird auch die Gefahr von Burn-out und körperlicher Erschöpfung verstärkt.

Natürliche Hilfe bei Tinnitus – durch Verbesserung der Durchblutung, Entspannung und Stressreduktion

Vitalpilz

Der Vitalpilz wie Auricularia, auch Judasohr genannt, vermag die Durchblutung in allen Körperregionen zu verbessern. Ebenso erhöhen die enthaltenen Inhaltsstoffe die Elastizität der Gefäße. Bei stressbedingtem Tinnitus und Hörsturz sollte die Therapie hochdosiert mit 1200 mg Auricularia-Extrakt in der ersten Woche gestartet werden. Danach 4 bis 6 Wochen lang 600 mg Auricularia-Extrakt einnehmen.

Aminosäure L-Arginin

Die Aminosäure L-Arginin eignet sich besonders gut zur unterstützenden Behandlung von Tinnitus, Hörsturz und Funktionsstörungen des Innenohrs. Studien konnten einen Zusammenhang zwischen oxidativem Stress und idiopathischem Tinnitus feststellen. Sie fanden heraus, dass Tinnituspatienten erniedrigte Konzentrationen von Stickstoffmonoxid (NO) aufweisen, wodurch es zu einer Dysfunktion der Gefäße und somit zu einer schlechten Durchblutung in den kleinen Gefäßen des Ohrs kommt. NO dient aber nicht nur der Gefäßgesundheit, sondern spielt auch eine Rolle für die Funktion der Nerven. L-Arginin ist u.a. für die Entwicklungs- und Regenerationsvorgänge der Neurone zuständig.

Mineralstoff Magnesium

Magnesium hat sich in der Praxis auch bei der Behandlung von Tinnitus bewährt. Das liegt daran, dass Magnesiumionen den Einstrom von zu viel Calcium in die Hörschnecke vermindern und damit eine Schädigung der empfindlichen Hörzellen im Innenohr positiv beeinflussen können. Magnesium verbessert zudem die Blutversorgung im Innenohr, wodurch auch die Versorgung der Hörzellen mit Sauerstoff und Nährstoffen verbessert und Hörschäden vorgebeugt werden. Zudem trägt eine ausreichende Versorgung zur Entspannung bei und kann Verspannungen lindern. Gerade in Stressphasen benötigt der Organismus deutlich mehr Magnesium.

Mikronährstoffe für Stress und Burn-out

Mikronährstoffe können in Kombination mit einem gesunden Lebenswandel (Work Life Balance mit ausreichenden Erholungsphasen) dazu beitragen, die körpereigene Stressresistenz zu erhöhen und die Folgen von Stress regulativ zu vermindern. Zu den wichtigsten Mikronährstoffen zählen die Gruppe B-Vitamine, aber auch die Aminosäure L-Tryptophan oder pflanzliche Extrakte aus Griffonia.

CBD-Öl

Stress, Burnout, Ängste, Schlafstörungen und depressive Verstimmungen können dazu beitragen Tinnitus-Geräusche zu verstärken. Die Einnahme von CBD-Öl aktiviert den 5-HT1A-Rezeptor im zentralen Nervensystem. Dieser spielt bei psychischen Beschwerden wie Angststörungen und Depressionen eine zentrale Rolle. CBD verstärkt die stimmungsaufhellenden Eigenschaften von Serotonin sowie die Ausschüttung der aktivierenden Neurotransmitter Dopamin, Acetylcholin und Noradrenalin mit angstlösenden, beruhigenden und antipsychotischen Wirkungen. Zudem besitzt CBD antidepressive Eigenschaften.

Pflanzliche Adaptogene

Adaptogene können dabei helfen, die körpereigene Stressresistenz zu steigern um so auf natürlichem Wege besser mit dem Stress fertig zu werden. In der Volksmedizin und Pflanzenheilkunde (Phytotherapie) ist der harmonisierende Effekt adaptogener Pflanzen schon seit tausenden von Jahren bekannt. Sie tragen dazu bei, dass Ungleichgewichte in der Homöostase des Körpers reduziert werden, die als Folge von Stress oder auch Krankheiten auftreten. Beispiele für adaptogen wirkende Pflanzen sind Rosenwurz (Rhodiola rosea), Ginseng, Ashwaganda (Schlafbeere) oder Maca. Auch in den Vitalpilzen sind die typischen Inhaltsstoffe mit adaptogenen Eigenschaften wie Polyphenole (Flavonoide), Serpene und Polysaccharide zu finden. Besonders hervorzustreichen sind hierbei vor allem die bekannten Vitalpilze Shiitake, der Reishi und der Hericium.

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Literatur

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