Energie und Leistungsfähigkeit: Die Schlüsselrolle von Mikronährstoffen

In den Mitochondrien unserer Zellen werden Nährstoffe wie Eiweiße, Kohlenhydrate und Fette in lebenswichtige Bioenergie umgewandelt. Vitamine, Mineralstoffe und Enzyme sind dafür verantwortlich, dass tausende biochemische Reaktionen im Stoffwechsel jeder Zelle beschleunigt ablaufen oder überhaupt möglich sind. Um diese Leistungen dauerhaft erbringen zu können, müssen Körperzellen optimal mit Energie aus der Nahrung versorgt werden. Eine ausgewogene Ernährung und die Zufuhr bestimmter Nährstoffe unterstützen den zellulären Energiestoffwechsel. Sie stellen die Grundvoraussetzung für ausreichend Energie und Leistungsfähigkeit dar, um den tagtäglichen Mehrbelastungen gewachsen zu sein.

Coenzym Q10

Ein ausgeglichener Coenzym Q10-Spiegel ist für die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit unerlässlich. Als essenzieller Bestandteil mitochondrialer Enzymkomplexe übernimmt Coenzym Q10 im menschlichen Körper eine zentrale Rolle bei der Umwandlung der Nahrungsenergie in zelluläre Energie in Form von ATP. Mit weitreichenden Auswirkungen auf den Energiehaushalt nimmt die körpereigene Produktion von Coenzym Q10 im Alter stark ab, was eine ausreichende zusätzliche  Versorgung mit Q10 umso bedeutsamer macht. Die Einnahme von Coenzym Q10 aktiviert die zelluläre Energieproduktion und verbessert dadurch den mitochondrialen Energiestoffwechsel – der Coenzym Q10 Spiegel steigt, und Müdigkeits- sowie Erschöpfungszustände verbessern sich. Coenzym Q10 spielt auch bei der Energieversorgung der Muskelzellen eine zentrale Rolle. Es steigert die muskuläre Leistungskraft bei Sportlern, schützt aber zugleich die Mitochondrien und verbessert dadurch die Regenerationsfähigkeit. Ältere Athleten, beziehungsweise Freizeitsportler können mithilfe von Coenzym Q10 eine deutlich höhere Spitzenbelastungsintensität erreichen.

Da Coenzym Q10 in allen lebenden Zellen „ubiquitär“ vorkommt, wird es auch als Ubiquinon bzw. Ubiquinol bezeichnet. Ubiquinol stellt die aktive und am schnellsten absorbierte Form von Coenzym Q10 dar. Es fungiert als Elektronendonator und ist eines der stärksten fettlöslichen Antioxidantien im Körper. Ubiquinol verleiht den Zellen Energie und hilft dem Körper bei der Umwandlung von Nahrung in Energie. Ferner trägt es zur Erhaltung eines gesunden Herz- und Gefäßsystems sowie zur Aufrechterhaltung eines gesunden LDL-Cholesterinspiegels bei. Kaneka Ubiquinol® ist derzeit das einzige als Nahrungsergänzung verfügbare bioidentische Coenzym Q10 in der aktiven Form. Das heißt: Unabhängig von zellulären Umwandlungsschritten steht Coenzym Q10 als Ubiquinol dem Körper sofort zur Verfügung und wird bis zu 10-mal besser aufgenommen und verarbeitet als die oxidierte Form Ubiquinon. Ubiquinol eignet sich  insbesondere für Therapien, bei denen die best- und schnellstmögliche Anhebung des Coenzym Q10-Plasmaspiegels wichtig ist, wie bei Mitochondriopathien, CFS, Burnout und Herzinsuffizienz.

Cholesterinsenker vom Statin-Typ werden seit Jahren erfolgreich zur Senkung erhöhter Cholesterinspiegel eingesetzt. Ein unerwünschter Begleiteffekt dieser Cholesterinsenker ist die Hemmung der körpereigenen Coenzym Q10-Synthese. Da Coenzym Q10 eine zentrale Rolle im Energiestoffwechsel der Zellen spielt, kann hierdurch die Entwicklung statinbedingten Muskelschmerzen sowie Störungen im Glucose- und Hirnstoffwechsel begünstigt werden. Aktuelle Studien zeigen, dass bei Patienten mit statinbedingten Muskelschmerzen durch die begleitende Einnahme von Coenzym Q10 und Vitamin D die Intensität der Schmerzen deutlich gesenkt und die Lebensqualität verbessert wird.

PQQ – Optimierung des Energiestoffwechsels

PQQ (Pyrrolochinolinchinon) fördert ähnlich wie Coenzym Q10 die Energiegewinnung in den Mitochondrien. Allerdings unterscheiden bzw. ergänzen sich PQQ und Coenzym Q10 in ihrer Wirkweise. Während Coenzym Q10 für eine höhere Energieproduktion in den Zellen sorgt, aktiviert PQQ Gene, die die Reproduktion und Reparatur der Mitochondrien positiv beeinflussen und besitzt zugleich die einzigartige Fähigkeit die Neubildung der Mitochondrien zu fördern (Mitochondriogenese). PQQ kann somit der zellulären Alterung des Körpers entgegenwirken. Diese Eigenschaft wurde aber nicht nur für Gene in den Mitochondrien beschrieben, sondern auch für Gene, die sich in den Zellkernen von anderen Geweben (z. B. Neuronen) befinden.  Das in Mitochondrien durch Verbrennung erzeugte ATP spielt wiederum eine wichtige Rolle bei der körpereigenen Energieversorgung. In Zellen und Organen, die ein hohes Maß an Energie benötigen, wird die Energieproduktion dadurch stark verbessert. Aufgrund der Molekularstruktur wird davon ausgegangen, dass PQQ auch Zellen vor freien Radikalen schützt, unabhängig davon, ob diese durch oxidativen oder nitrosativen Stress gebildet werden. PQQ erhöht auch die Produktion des Proteins Nrf2. Nrf2 reguliert die antioxidativen Schutzmechanismen des menschlichen Körpers gegen oxidativen Stress. Dadurch wird auch der körpereigene Mechanismus gegen Entzündungen vorzugehen um ein Vielfaches gestärkt. Einsatzgebiete von PQQ sind die Aufrechterhaltung eines gesunden zellulären Energielevels, Mitochondriogenese, Optimierung der mitochondrialen Leistungsfähigkeit, Verringerung von Müdigkeit, Antriebslosigkeit und Erschöpfung und der Schutz der Zellen vor oxidativem Stress.

Pflanzenextrakte und Vitamine unterstützen PQQ in seiner Funktion: Piperin aus schwarzem Pfeffer verstärkt als Bio-Enhancer die zelluläre Wertigkeit der Nährstoffe auf natürliche Weise. Curcumin hilft bei der Eindämmung von Entzündungen, damit der Energiestoffwechsel in den Mitochondrien störungsfrei ablaufen kann. L-Carnitin schleust langkettige Fettsäuren in die Mitochondrien ein und macht diese energetisch nutzbar. Eine unzureichende Versorgung mit L-Carnitin führt zu Störung des Fettsäurentransportes in die Mitochondrien, des Energiestoffwechsels und der Entgiftungsfunktion.

Pflanzliches Eisen aus Curryblatt

Eisen ist essentiell für die Leistungsfähigkeit, Energiebereitstellung und Blutbildung. Allerdings kann Eisen vom menschlichen Organismus nicht selbst gebildet werden und muss täglich in ausreichender Menge zugeführt werden. Steht dem Körper zu wenig Eisen zur Verfügung, sinken Leistungsfähigkeit und Energie rasant ab. Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, Stoffwechselstörungen und körperliche Leistungseinbußen sind typische Mangelsymptome. Vor allen Frauen und Sportler weisen einen erhöhten Eisenbedarf auf. Ebenfalls sollten Veganer und Vegetarier auf eine ausreichende Eisenversorgung achten. Eine gute pflanzliche Eisenquelle stellen die Blätter des indischen Currybaumes dar. Dieses in den Blätterextrakt organisch gebundene Eisen wird besonders gut resorbiert und verursacht auch in hohen Dosen kaum Magenreizungen. Dafür könnte die hohe Konzentration an antioxidativen Substanzen in den Blättern des Currybaumes verantwortlich sein. Kombiniert mit einer natürlichen Vitamin C-Quelle (z.B. Hagebutten), kann die Eisenaufnahme aus dem Curryblatt zusätzlich verbessert werden und stellt eine sinnvolle Alternative zu anorganischen Eisenpräparaten dar.

Glutathion als körpereigenes Antioxidans

L-Glutathion (GSH) wird als körpereigenes Tripeptid aus den Aminosäuren L-Glutaminsäure, L-Cystein und Glycin gebildet. Es ist in fast allen Körperzellen in hoher Konzentration enthalten, an einer Vielzahl von Stoffwechsel-prozessen beteiligt und stellt das wichtigste körpereigene Antioxidans dar. Allgemeine Abgeschlagenheit und Müdigkeit bis hin zur Ausprägung des chronischen Müdigkeits-Syndroms können durch einen Glutathion-Mangel ausgelöst werden. Obwohl Glutathion vom Organismus selbst hergestellt werden kann, nimmt diese Fähigkeit mit zunehmendem Alter stark ab und ist maßgeblich von der Verfügbarkeit von L-Cystein abhängig. Ein Mangel an L‑Cystein ist daher immer mit einer L-Glutathion-Insuffizienz assoziiert. Entzündungen, Infektionen oder eine ungesunder Lebensstil steigern den Glutathion-Bedarf zusätzlich. So kann es bei Bedarf sinnvoll sein, die Glutathion-Konzentration im Körper durch eine gezielte Zufuhr von außen zu unterstützen.

Aktiver B-Vitamin Komplex für den Energiestoffwechsel

B-Vitamine wirken synergistisch als Gruppe, sind essenzielle Schlüsselbestandteile von Enzymen und an einer Vielzahl an biochemischen Reaktionen beteiligt. Ein Mangel eines einzigen B-Vitamins beeinträchtigt die vielfältigen physiologischen Stoffwechselfunktionen der B-Gruppe. B-Vitamine tragen zu einem normalen Energiestoffwechsel der Zellen und zur Verringerung von Müdigkeit und Ermüdung bei. Als essenzielle Co-Faktoren unterstützen sie die mitochondriale Zellatmung, fördern die Bildung roter Blutkörperchen und damit die lebensnotwendige Sauerstoffversorgung der Zellen. Daher steigt bei erhöhtem Energiebedarf auch der Bedarf an B-Vitaminen. Ein Mangel beeinträchtigt den aeroben Zellenergiestoffwechsel mit den typischen Mangelfolgesymptomen wie geistige und körperliche Energielosigkeit und Erschöpfung. Für eine optimale Synergie der B-Vitamine ist es wichtig, dass sie als Komplex, in ausreichend hoher Dosierung und in einer aktiven Form eingenommen werden. Aktive B-Vitamine sind für den humanen Bioorganismus deutlich besser bioverfügbar und enthalten neben einer ausgewogenen Dosierung Vitamin B6 in Form von Pyridoxal-5-Phosphat (P-5-P), hochwertiges Vitamin B2 als Riboflavin-5-Phosphat (R-5-P), anstelle von Folsäure aktives Folat (5-MTHF), Vitamin B3 (Niacin) als Inosithexanicotinat und Vitamin B12 als Methylcobalamin. Diese aktiven B-Vitamine sorgen für einen reibungslosen Ablauf der Stoffwechselfunktionen und vermeiden Mangelfolgen.

Literatur

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